“Meine” Theorien

In meinen Begleitungen und sogar im Alltag begleiten mich verschiedene Theorien, welche mich teilweise schon mein Leben lang unterstützen und mir heute nach und nach immer wieder bewusst werden. So fliessen diese in die Begleitung der Kunden mit ein.

Der “integrale Coaching-Ansatz” nach der Living Sense GmbH:

Mit meiner Ausbildung zum “Cert. Integral Coach CIS” bin ich mit dem integralen Ansatz “gross geworden”. Hierbei geht es um das Verständnis für den Menschen als Individuum auf den 5 Ebenen des menschlichen Seins mit dem ebenso wichtige Umfeld (“System”). (siehe “Mein Menschenbild”) Dazu gehören spirituelle Ansichten, in welchen der Mensch als Teil eines grossen Ganzen gesehen wird und in dem auf verschiedenen Bewusstseinsebenen gelernt und verstanden werden kann. Weiter beinhaltet der Ansatz das wertungsfreie Führen des Klienten zu einem Ziel über seinen individuellen Lösungsweg basierend auf Ressourcen (wie Werte), den Alltagstransfer und Verankerung der Lösung ins Unterbewusstsein. Ich habe mich eindeutig in diesem Modell wiedergefunden, ermöglicht es mir, meine Kunden (und Mitmenschen) auf verschiedenen Ebenen verstehen und Lösungen aufspüren zu können über die verschiedene Zugänge des Gegenübers. (Jedes Individuum für einige Ebenen ansprechbarer ist als für andere).

Kognitivismus, Kate Byron’s “The work” und Konstruktivismus:

Im Behaviorismus war man noch davon ausgegangen, dass das menschliche Hirn einen Input (Reiz, Stimuli) erhält und danach sofort eine Reaktion (ein Verhalten) gegeben wurde. Im Neo-Behaviorismus wurden erstmals unsichtbare Handlungen für möglich erachtet (wie Denken, Fühlen etc.). Viele Kunden bewegen sich unbewusst hier, wenn sie glauben, gewissen Situationen “ausgeliefert” zu sein und auf eine Aktion nur mit einer Reaktion antworten zu können.

Ich arbeite bewusst mit dem kognitivistischen Gedanken, wonach zwischen der behavioristischen Aktion und Reaktion noch Raum zum Erkennen, Verstehen, Bewerten (Werte abgleichen) und bewussten Wahrnehmen ist. Hier findet eine Informationsverarbeitung im Gehirn statt. Diese versuche ich aktiv zu nutzen, indem ich Fragen dazu stelle und den Kunden die eigene Wahrnehmung prüfen lasse. Dafür nutze ich auch Ansätze aus Katie Byron’s “The Work“, wonach ich kritisch erfrage, wie sicher ein Kunde sich über eine Realität wirklich ist. Dafür ist es sehr wichtig, dass der Kunde genug Zeit für seine Reflexionen erhält.

Der Konstruktivismus ist eine Art “Erweiterung” des Kognitivismus und ergänzt diesen um die wichtige Information, dass Menschen nicht auf die objektive Realität reagieren, sondern diese im Wahrnehmungskanal über verschiedene Filter verändern (konstruieren) durch eigene Interpretationen. Diese Filter bestehen aus Vorwissen, Erfahrungen, Prägungen usw. Die Frage lautet daher: Ist die für den Kunden “korrekte” Wirklichkeit wirklich die Realität? Weiter bedeutet dies, dass unser Hirn Neuronenverbindungen dort bildet, womit wir uns befassen, was den Wahrnehmungsfilter über die Erfahrungen weiter ausbildet (“Where the focus goes, the energy flows”). Es ermöglicht so eine (Persönlichkeits-) Veränderung über Lernen und neue Erfahrungen verankern, was ich in der Manifestation einer Lösung beim Kunden anstreben kann.

Gewaltfreie Kommunikation “GFK” nach Marshall R. Rosenberg:

Die GFK nach Rosenberg ist ein Modell zur Prävention und Bearbeitung von Konflikten und soll aus dem Ursprungsgedanken entstanden sein, mehr Wohlergehen und Freunde in Gesprächen zu erhalten. Die GFK ist für mich eine Ergänzung zum Kognitivismus: Hier trifft nicht Aussage auf Aussage, sondern sie wird sorgfältig und bewusst in 4 Teilen gegliedert. Einerseits verändert das die innere Haltung durch eine Reflexion, hat aber auch den Vorteil, durch ein vorsichtiges Formulieren der Aussage beim Gegenüber nicht als Vorwurf anzukommen oder mit offenem Ausgang interpretiert zu werden. Diese 4 Ebenen sind das wertungsfreie Beobachten von Fakten (siehe Katie Byrons “The Work”), das vorwurfslose Benennen von Gefühlen, das Äussern der eigenen Bedürfnissen und abschliessend das Formulieren einer konkreten Bitte an das Gegenüber. Mit der Auseinandersetzung der einzelnen Ebenen der GFK können sich wertvolle Erkenntnisse für die Coachingarbeit ergeben.

Abraham Maslow und sein Modell der “Bedürfnispyramide”:

Maslow erklärt in seinem Modell bekannt als die “Bedürfnispyramide” die menschlichen Bedürfnisse. Diese sind in 5 Stufen mit den wichtigsten psychologischen Bedürfnissen aufgebaut, wonach die nächste Stufe erst angestrebt wird, wenn diejenige darunter befriedigt ist. Es folgen die Sicherheitsbedürfnisse, die sozialen Bedürfnisse, Individualbedürfnisse und zuletzt die Selbstverwirklichung. Wichtig für meine Arbeit ist die Kenntnis dieser Pyramide, da gerade in unsicheren Zeiten Werte und Bedürfnisse oft nicht mehr befriedigt sind. Diese Kenntnis ist wichtig zur Stabilisation in Veränderungen. Dem Kunden dürfen diese erst bewusst gemacht und dann Strategien zur Befriedigung gefunden werden.