Im Begleitungsverständnis zeige ich auf, wie ich denke und worauf ich bei der Begleitung meiner Kunden Wert lege. Weiter definiere ich genauer meine Rollen, welche ich als betriebliche Mentorin inne habe (Coach, Beraterin, Trainerin), zeige transparent eigene Grenzen auf und erläutere ebenso den Umgang mit Personen, welche nicht in mein Begleitungssetting passen.
Einblick ins Verständnis zur Begleitung mit individuellen, fachlichen, theoretischen und zielgruppenspezifischen Schwerpunkten
Als betriebliche Mentorin begleite ich Einzelpersonen in deren Arbeits- und Berufsfeld bei Lern-, Veränderungs- und Entwicklungsprozessen. Meine Zielgruppe darf zukünftig Mitarbeitende in Firmen umfassen, welche Stress und Unsicherheit in ihrem beruflichen Alltag erleben. Ich unterscheide hierbei nicht zwischen Führungskräften und anderen, da diese ebenso “Mitarbeitende” in ihrem Unternehmen sind. Wichtig hierbei ist mir vor allem die Stabilisation, damit die Menschen über ihr Ressourcenbewusstsein u.a. in ungewollten Veränderungen Unsicherheiten bewältigen lernen, für sich Gedankenchaos ordnen können und dabei wieder zur Ruhe finden können. Auch die Stärkung darf danach erfolgen.
Um dies zu erreichen, arbeite ich integral (siehe Theoriebezug). Dazu ist mein Themenschwerpunkt jener der “Werte“, der mit der Bedürfnisklärung verbunden ist. Ich bin überzeugt, dass sich heute viele Menschen ihrer Werte oft gar nicht mehr bewusst sind und wenn, dass sie dann nicht wissen, was mit jenen anfangen. Werte und Bedürfnisse sind für viele Themen ein wichtiger Lösungsansatz, zeigten sie oftmals auf, was sich “wirklich” hinter einem Thema verbirgt.
Ich begleite meinen Kunden mit der Nutzung von Metaphern, wonach ich als Begleiterin die Chauffeuse meines Kunden bin. Mit unserer Limousine fahre ich ihn dort hin (ich begleite ihn in seinem Thema), wo er hin möchte (er bestimmt den Inhalt des Coachings). Er übernimmt die Verantwortung seines Prozesses, denn keiner kennt sein Leben so gut wie der Kunde selbst. So darf ich mit meinem Kunden auch auf Sightseeing gehen und sein Thema vollumfänglich erkunden auf der Reise über die Strassen seiner Welt, während wir unterwegs versteckte Schätze (Ressourcen) sammeln. Oftmals sind wunderschöne wegweisende Leuchttürme das Ziel, welche der Kunde schon früh ins Navigationssystem eingibt (Zielfindung).
In meiner Rolle als Coach höre ich aktiv zu, bin neugierig und überprüfe anhand gezielter Fragen zu den integralen Ebenen, ob die Reise wie geplant verläuft. Dies zeigt ihm meine Aufmerksamkeit und Wertschätzung.
Dabei bin ich selbst im Urvertrauen und glaube fest an die Intuition, dass alles kommt, wie es kommen darf und der Kunde seinen Weg finden wird “Der Weg zeigt sich, indem man ihn geht.” – DER Leitsatz von mir.
Ich begleite den Kunden, indem ich ihm neue Strassen zeige und ihn auch über Perspektivenwechsel in neue Denkarten einführe, indem ich ihn seine Reise mit allen Sinnen erleben lasse. Dies wiederum bildet neue Synapsen im Hirn (siehe Konstruktivismus), um eingefahrene Muster zu verlassen, neue Strassen zu entdecken und stetig besser zu erreichen.
Weiter versuche ich auf die verschiedenen Wahrnehmungskanäle des Kunden zu achten: So nehmen wir Menschen v.a. visuell, auditiv oder kinästhetisch Informationen auf (auch olfaktorisch und gustatorisch, VAKOG). Dafür lasse ich meine Kunden für den Denkprozess sehr viel aufschreiben, damit sie den Überblick über ihr Thema und damit viel eher Aha-Effekte bekommen. Darauf lasse ich sie bspw. aufgeschriebene Ziele noch einmal vorlesen oder ich wiederhole ihnen Gesagtes zur Überprüfung. Sie können so noch einmal hören, aufnehmen und auf Stimmigkeit prüfen. Kinästhetisch hole ich sie ab, indem ich sie aufstehen lasse, im Raum umhergehen oder wir mit Bodenarbeit oder an einer Flipchart arbeiten. Bevorzugt schreiben sie selbst, da diese Informationen von ihrem Hirn ganz anders aufgenommen werden.
Enorm wichtig ist mir die Haltung als Coach, die Mitmenschen so begleiten zu können, dass das Erarbeitete eine langfristige Wirkung zeigt. Dafür lege ich hohen Wert auf Kunden-Reflexionen. Ziel ist daher auch eine Verankerung des Erarbeiteten, damit der Kunde von sich aus die positiven Ergebnisse reproduzieren kann. Dazu erhält er Hilfe zur Selbsthilfe, um in die Selbstverantwortung gehen zu können.
Ich arbeite wertungsfrei, meine Haltung ist offen neugierig und ich gebe sehr acht darauf, keine Gedanken oder Interpretationen festzuhalten, sondern lasse diese einfach wieder ziehen. Ich bin mir auch bewusst, dass ein geplanter Prozess sich laufend verändert – denn nichts ist so stetig wie der Wandel. Ein Kunde, der den Sitzungsraum verlässt, kann schon wenig später ein ganz anderer sein aufgrund der innerlichen Arbeit an seinem Thema. Daher überprüfe ich stets die Themen von Neuem, um den Kunden da begleiten zu können, wo er wirklich steht.
Schlussendlich darf sich der Kunde (aber auch ich) im Coaching wohl und sicher fühlen. Über die “Wichtigen Informationen” im Erstgespräch wird die “Chemie” überprüft. Nur so und in einem “geschützten respektvollen Raum” kann das nötige Vertrauen aufgebaut werden (Das Vertrauen ist für mich eine Ehre.), um sich dem Veränderungsprozess ganz hingeben zu können. Dies gilt auch für den Raum als Coachingort: ruhig, diskret und sicher. Momentan coache ich unter höchstem Datenschutz online. Darf ich meinen Kunden in der Firma besuchen, ist auch dort die Diskretion sicherzustellen. Sollte es Unstimmigkeiten geben, dürfen diese beidseitig transparent jederzeit angesprochen werden (siehe “Umgang mit Personen, welche nicht ins Begleitungssetting passen).
Rollen und Aufgaben im eigenen Begleitungskonzept sowie Umgang mit deren Auswirkungen
Als betriebliche Mentorin bin ich in erster Linie Coach, Beraterin und Trainerin. Ich habe mich dazu entschieden, wann immer möglich “nur” in der Rolle des Coachs tätig zu sein in den Prozessen, um dem Fakt, dass selbst gefundene Lösungen längerfristiger sind, Beachtung schenken zu können. Ich versuche die Beratung zu vermeiden und den Rollenwechsel nur vorzunehmen, wenn ich eine Gefahr für den Kunden sehe oder aber eine Wissensvermittlung stattfinden darf. Meine Erfahrungen, und was ich an seiner Stelle tun würde, haben m.E. in einem Prozess nichts verloren, denn nur der Kunde kennt sein Leben am besten. Als Trainer sehe ich mich vor allem darin, im Coaching Erarbeitetes zu üben (was bislang aber noch nicht gewünscht wurde).
Als zweite Kategorie bin ich mir auch meinen anderen Rollen Arbeitskollegin, Mitarbeitende, Studienkollegin u.v.m. bewusst und kann den Rollenwechsel zum neutralen Coach sehr professionell ausführen.
Drittens bin ich für meine Kunden als Motivatorin, Zuhörerin, Wegbegleiterin oder gar Teufels Advokatin unterwegs. Diese Rollen sind mir bewusst und ich setze sie auch so ein; doch benenne ich letztere im Gegensatz zu den ersten beiden Kategorien nicht extra in einem Rollenwechsel, da diese parallel resp. untergeordnet zu den Hauptrollen in Kategorie 1 und 2 funktionieren.
Eigene Grenzen:
Meine Grenzen finde ich einerseits in eigenen Resonanzen auf Kundenthemen, welche sicherlich immer wieder im Leben aufkommen können, auch wenn ich stetig an mir und meinen Themen weiterarbeite. Ich bin im Umgang mit diesen geschult und weiss, wie ich eine Sitzung professionell abrunde oder aber transparent anspreche und weiterverweise an weitere betriebliche Mentoren. Weitere Grenzen liegen bei mir im Fachwissen gewisser Business Bereiche, wo mir eine Beratung nicht möglich ist (meine Stärke: Fachwissen Coaching und Persönlichkeitsentwicklung). Weitere siehe “Umgang mit Personen, welche nicht ins Begleitungssetting passen”
Umgang mit Personen, welche nicht ins Begleitungssetting passen
Personen, welche nicht ins Begleitungssetting passen sind namentlich jene, welche meine persönlichen Grenzen tangieren, bei welchen die “Chemie nicht stimmt” und vor allem jene, die nicht für ein Coaching geeignet sind: Kommt bspw. der Verdacht auf, dass eine psychische Erkrankung vorliegt, so bitte ich den Kunden mit höchster Vorsicht, er möge vor dem Coaching oder für den weiteren Verlauf (sollte es sich erst später abzeichnen) seine Gesundheit ärztlich abklären. Ich stelle weder eine Diagnose noch kann ich Risiken abschätzen.
Weiter habe ich mich dazu entschieden, KEINE Coachings durchzuführen, wenn der Kunde in einer (psycho-)therapeutischen Behandlung ist, sofern er mir nicht die Möglichkeit gab, Rücksprache mit dem behandelnden Arzt zu nehmen – in einem Dreiergespräch. Ich will abklären, inwiefern ich eingesetzt werden kann, was allfällige Medikamente beim spezifischen Kunden für Wirkungen haben können oder ob ich Gefahr laufe, einen unbewussten gravierenden Eingriff in die Arbeit des behandelnden Arztes vorzunehmen.